12. Juni 2014

Welttag gegen Kinderarbeit – GJ: „Kinderarbeit endlich stoppen!“



Stärkeres Engagement gegen Kinderarbeit nötig – klare Kriterien im kommunalen Beschaffungswesen gefordert

Anlässlich des heutigen Welttages gegen Kinderarbeit (12.06.2014) ruft die GRÜNE JUGEND Sachsen zu einem stärkeren Engagement gegen Kinderarbeit auf. Nach Angaben des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen UNICEF arbeiten aktuell mehr als 190 Millionen Kinder zwischen fünf und 14 Jahren, die meisten davon in Minen, Steinbrüchen, auf Plantagen mit giftigen Pestiziden, im Straßenverkauf oder als Dienstmädchen. Um zum Überleben der Familie beizutragen, arbeiten unzählige Kinder unter Bedingungen, die ihre Gesundheit und persönliche Entwicklung massiv gefährden.

Die GRÜNE JUGEND Sachsen fordert daher neben einer stärkeren Sensibilisierung des persönlichen Kaufverhaltens auch klar definierte Kriterien im Beschaffungswesen der Kommunen. Dazu Sebastian Walter, Sprecher der GRÜNEN JUGEND Sachsen: „Nicht nur zahlreiche Fußbälle, Volley- und Basketbälle stammen aus Kinderarbeit, sondern leider auch häufig genug Textilien, Feuerwerkskörper oder Ziegel- und Pflastersteine. Leider haben auch sächsische Kommunen in der Vergangenheit mehrmals nachweislich Pflastersteine aus Kinderarbeit bezogen. Wir benötigen daher klar definierte Standards und Gütesiegel im öffentlichen Beschaffungswesen!“

Die GRÜNE JUGEND verweist hierbei auf Vorbilder wie das Xertifix-Natursteinsiegel, das Produkte aus Kinderarbeit in der Steinbruchindustrie ausschließt. „Die Kommunen spielen eine erhebliche Rolle beim Bezug von Produkten aus der Steinbruchindustrie. Mit dem Xertifix-Natursteinsiegel gibt es dafür jetzt schon ein Gütesiegel, das Teil eines umfassenden ökologisch-sozialen Kriterienkatalogs im öffentlichen Beschaffungswesen sein kann“, so Walter abschließend.

Hintergrund:
Der Welttag gegen Kinderarbeit ist ein internationaler Aktionstag, der 2002 durch die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) eingeführt wurde, um ein kritisches Bewusstsein für die weltweite Ausbeutung von Kindern zu entwickeln. Seit 2003 wird im Rahmen dieses Gedenktages auch zunehmend auf Versklavung und Kinderhandel hingewiesen.

Kinderarbeit ist von Kindern zu Erwerbszwecken verrichtete Arbeit. Ein Kind wird als daher arbeitend bezeichnet, wenn es wirtschaftlich aktiv ist. Die UN-Kinderrechtskonvention definiert Kinderarbeit als Tätigkeiten von unter 18-Jährigen, die ihnen schaden oder sie am Schulbesuch hindern.

__________________________________________________________________________
(Bild: Kinderarbeit in Bangladesch, by Shanjoy; Lizenz: CC-BY-SA-3.0)


← zurück