12. November 2007

Grüne Jugend unterstützt StudentInnenproteste



Die Grüne Jugend Sachsen unterstützt die geplanten StudentInnenproteste gegen die geplante Novelle des Sächsischen Hochschulgesetzes. Die Grüne Jugend Sachsen begrüßt sowohl die geplanten Informationsveranstaltungen und Vollversammlungen der Universitäten am 14. November 2007 in ganz Sachsen als auch die geplante StudentInnendemonstration in Dresden am 13. Dezember 2007. Die Grüne Jugend Sachsen solidarisiert sich mit den Protestbewegungen und wird sich auch selbst an den Protesten beteiligen.

Die Grüne Jugend Sachsen sieht die Reform des Sächsischen Hochschulgesetzes als kritisch an, da sie einer Abkehr von der Gruppenuniversität, in der alle Mitgliedergruppen einer Hochschule gleichermaßen mit Mitbestimmungsrechten versehen sind, gleicht.

Die Staatsregierung plant die Abschaffung der Konzile, in denen die Studierenden eine große und einflussreiche Gruppierung bilden. Außerdem sollen in den neu formierten Senaten nur noch drei von siebzehn Mitgliedern StudentInnen sein.

Die Grüne Jugend Sachsen fordert dagegen eine möglichst paritätische Verteilung der Stimmen in den universitären Gremien, da Demokratie an Hochschulen ihre Entwicklung nicht einschränkt, sondern dieBedürfnisse und Ziele aller Beteiligten berücksichtigt. StudentInnen sollten ihre Mitbestimmungsmöglichkeiten behalten.

Über die Aufhebung von Studiengängen und die Ausstattung von Fakultäten darf nicht allein das Rektorat entscheiden. Die Grüne Jugend Sachsen ist zudem der Ansicht, dass Hochschulen nicht zwingend wirtschaftlich arbeiten müssen und Professuren nicht allein nach der Höhe der von ihnen eingeworbenen Drittmittel bewertet werden dürfen. Besonders Studiengänge der Geisteswissenschaften scheinen so für das Rektorat unrentabel, die Grüne Jugend Sachsen sieht sie aber als wichtigen Bestandteil unserer Gesellschaft.

Weiterhin kritisiert die Grüne Jugend Sachsen die Einführung der Hochschulräte, die eine Art Aufsichtsrat der Hochschule bilden und ihren Haushalt überprüfen. Mehr als die Hälfte ihrer Mitglieder werden von der Staatsregierung ernannt, ein weiterer großer Teil vom durch die Professoren bestimmten Senat. Ein anderer Kritikpunkt der Studierendenbewegung ist der \“Modellstatus\“ der TU Dresden betreffs der Personalautonomie. Die Angestellten der Universität wären nicht weiter beim Staat (unter einem Tarifvertrag), sondern allein beim Rektorat angestellt. Dieses hätte also die Möglichkeit, Löhne zu kürzen und Stellen umzuverteilen. Die Grüne Jugend Sachsen und die Studierenden befürchten, dass besonders \“unwirtschaftliche\“ Fakultäten mit Stellenkürzungen rechnen müssten, was die Qualität der Lehre stark beeinträchtigen würde oder sie sogar unmöglich machen würde.

Die Grüne Jugend fordert also, gemeinsam mit den protestierenden Studierenden, eine weitgehende demokratische Mitbestimmung der StudentInnen sowie eine Absicherung der Qualität der Lehre durch eine sichere Finanzierung der Lehrkräfte.



← zurück