9. November 2021

Kein Schlussstrich! GRÜNE JUGEND Sachsen fordert konsequente Aufklärung des NSU-Komplexes



Die GRÜNE JUGEND Sachsen hat auf ihrer Mitgliederversammlung mit überwältigender Mehrheit einen Antrag verabschiedet, in dem eine konsequente Aufklärung des NSU-Komplexes gefordert wird.

Charlotte Henke, Landessprecherin der GRÜNEN JUGEND Sachsen, erklärt dazu:
„Auch zehn Jahre nach der Selbstenttarnung darf es keinen Schlussstrich geben. Der NSU-Komplex muss vollständig aufgeklärt und Konsequenzen gezogen werden. Der NSU war nicht zu dritt. Ermöglicht wurde das jahrelange Morden, das erst durch die Selbstenttarnung beendet wurde, durch ein breites Helfer*innen-Netzwerk, dessen Mitglieder bis heute weitestgehend ungestört agieren können. Auch das systematische Versagen der staatlichen Behörden trug einen wesentlichen Teil dazu bei.“

Ella Hanewald, Landessprecherin der GRÜNEN JUGEND Sachsen, stellt klar:
„Die Folgen der unzureichenden Aufarbeitung des NSU-Komplexes wirken bis heute. Bis heute blieben Reformen in der Innenpolitik und im Kampf gegen rechten Terror aus. Der Verfassungsschutz, dessen Rolle im NSU-Komplex noch nicht vollständig aufgeklärt ist, muss abgeschafft werden.“

Charlotte Henke fügt hinzu:
„Es braucht eine konsequente Bekämpfung von institutioneller Diskriminierung und institutionellem Rassismus in allen staatlichen Behörden, insbesondere in den Sicherheitsbehörden. Es braucht darüber hinaus die Etablierung einer gesamtgesellschaftlichen Erinnerungskultur und die Stärkung antirassistischer Bildungsarbeit. Das im sächsischen Koalitionsvertrag vereinbarte Dokumentationszentrum für die Opfer der Taten des in Sachsen untergetauchten NSU muss zügig eingerichtet werden.“



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