4. Mai 2023

07/05/2023 – Große Bündnisdemo am Tagebau Nochten – GRÜNE JUGEND Sachsen ruft zur Teilnahme an der Demonstration auf – 1,5°C Ziel retten!



Tagebau Nochten. Das Kohleausstiegsdatum in der Lausitz ist immer noch 2038. Viel zu spät, um das 1,5°C Ziel einzuhalten. Wirtschaftsminister Habeck verhandelt geheim mit der LEAG, jedoch zweifelt die Klimagerechtigkeitsbewegung an ausreichenden Verhandlungsergebnissen. Deswegen mobilisiert nun ein breites Bündnis aus Umweltverbänden und Parteijugenden in die Oberlausitz, um am 7. Mai – 12:30 – Bahnhof Schleife, für einen früheren Ausstieg aus der Kohle und einen sozial-ökologischen Strukturwandel zu demonstrieren. Darunter auch die GRÜNE JUGEND Sachsen.

Charlotte Henke, Sprecherin der GRÜNEN JUGEND Sachsen, erklärt:

„Die politischen Verantwortungsträger*innen sollten auf die wissenschaftliche Sachlage hören: Die erst neulich veröffentlichte Studie des DIW weist darauf hin, dass a) ein Abschalten der Kraftwerke nach 2030 zu einem Übertreten des 1,5°C CO2-Budgets, also einem Verstoß gegen das Pariser Klimaabkommen führen würde, und b), dass nicht mehr als 205 Millionen Tonnen Kohle aus der Lausitz verbrannt werden dürfen.Die Kohle unter Miłoraz/Mühlrose sollte deswegen definitiv unter der Erde bleiben. Vor allem, weil sie auch für die Stromversorgung in Deutschland nicht mehr existentiell relevant ist.

Es ist also von äußerster Bedeutung, dass so schnell wie möglich der Braunkohleabbau und die Braunkohleverbrennung beendet wird. Das 1,5°C CO2-Budget sollte todernst genommen werden. Schon jetzt häufen sich Extremwetterereignisse, Dürren und andere Symptome der Klimakrise und das auch in Deutschland. Es macht mich betroffen, aber es muss gesagt werden, dass die Flutkatastrophe im Ahrtal den Anfang eines Trends und kein singuläres Unglück darstellt. Global gesehen sind noch viel größere Katastrophen zu erwarten: Ernteausfälle, unbewohnbare Hitzezonen, ökologischer Kollaps. Und als wäre das schon nicht schlimm genug, werden auf diese Ereignisse Konflikte, Unruhen und Massenmigration folgen. Dies ist eine noch nie dagewesene globale Krise, und wir in Sachsen, sowie der Rest Deutschlands, müssen unserer Verantwortung gerecht werden, damit ihre Ausmaß so begrenzt wie möglich bleibt. Deswegen: Kommt alle zum Tagebau und setzt euch für einen 1.5° kompatiblen Kohleausstieg ein!

Ella Hanewald, Sprecherin der GRÜNEN JUGEND Sachsen, ergänzt:

„Es muss aber auch noch betont werden, dass die bitter nötige Transformation hin zu einer klimaneutralen und ökologisch-verträglichen Gesellschaft nur mit und nicht gegen die Menschen erreicht werden kann. Soziale Gerechtigkeit und Dekarbonisierung/Renaturierung gehören zusammen und sind keine Widersprüche, so wie das manch reaktionäre Kraft gerne behauptet!

Damit aber der sozial-ökologische Strukturwandel, der den Menschen in der Region zugute kommt, klappen kann, muss der Staat Verantwortung übernehmen. Konkret heißt das, dass Gelder und wirtschaftliche-infrastrukturelle Transformationsprogramme bereitgestellt werden müssen, um den Menschen vor Ort eine Zukunft zu bieten. Wir reden also von einem ÖPNV und Internetausbau, einer Jobgarantie, grünen wirtschaftlichen Großprojekten wie dem DB-Werk in Cottbus, Weiterbildungsangeboten und vielem mehr. Nach dem klimabedingten Wegfall des größten regionalen Arbeitgebers müssen neue Möglichkeiten folgen. Vieles muss anders oder neu hergestellt werden, um die dekarbonisierte Zukunft möglich zu machen. Baggermetall zu Zugwaggons! Deswegen: Kommt alle zum Tagebau und setzt euch für einen sozial- und klimaverträglichen Strukturwandel ein!

Kontakt für Rückfragen: charlotte.henke@gj-sachsen.de, ella.hanewald@gj-sachsen.de



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