9. November 2023

GRÜNE JUGEND fordert konsequente Umsetzung von Konzepten gegen Antisemitismus in Sachsen und aktive Erinnerungskultur



Sachsen. Anlässlich des Gedenktages an die Reichspogromnacht am 9. November ruft die GRÜNE JUGEND Sachsen landesweit zur Teilnahme an Gedenkveranstaltungen auf. Dazu zählen u.a. Veranstaltungen in Dresden (Gedenkstelle für die zerstörte Synagoge, 18:00 – 21:00 Uhr), Chemnitz (Brühl/Ecke Hermannstraße, 17:00 – 20:00 Uhr) und Leipzig (Stolpersteine putzen, Alexanderstraße 46, 17:30 Uhr). 

Die zunehmende Verschärfung der Sicherheitslage für jüdische Menschen in Sachsen seit dem 7. Oktober und entsprechende erhöhte Sicherheitsvorkehrungen unterstreichen die Bedeutung der allgemeinen Erinnerungskultur der NS-Verbrechen und einer klaren Haltung gegen Antisemitismus. Dazu kommt eine allgemeine Tendenz der Zunahme von antisemitischen Straftaten in den letzten Jahren in Sachsen.

Phil Sieben, Sprecher der GRÜNEN JUGEND Sachsen, fordert: 

„Mehr denn je ist es wichtig, dass das Gedenken an die Verbrechen der Nationalsozialisten an der jüdischen Bevölkerung Europas niemals zum Stillstand kommt. Die Gewalt gegen jüdische Menschen in Deutschland, welche durch das NS-Regime in der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 ausgeübt wurde, darf niemals in Vergessenheit geraten. Wir betonen die Relevanz einer aktiven Erinnerungskultur über diese grausamen Verbrechen und gedenken, an einem Tag wie dem 9. November, den über 6 Millionen Opfern des Holocausts in Europa.

Phil Sieben fügt hinzu: 

„Eine aktive Erinnerungskultur muss es jedoch schaffen, auch den Blick auf die Gegenwart zu lenken. Konkret bedeutet das, dass heutzutage der Schutz jüdischen Lebens in Sachsen eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung ist, aber vor allem auch die Pflicht der sächsischen Staatsregierung. Bei zunehmenden antisemitischen Straftaten in den vergangenen Jahren wurden in Sachsen Konzepte gegen Rechtsextremismus oder für die Stärkung jüdischen Lebens entwickelt, woran die sächsische Staatsregierung jedoch scheitert, ist die konsequente Umsetzung dieser Konzepte für eine Veränderung der Verhältnisse. Wenn die Zahl antisemitischer Straftaten in Sachsen seit Jahren zunimmt, können die bisherigen Bemühungen nicht als Erfolg verkauft werden. Wir fordern außerdem regelmäßige und transparente Zwischenberichte über die Umsetzung bisheriger Konzepte und die kontinuierliche Neubewertungen von vorhandenen Strategien bei sich zuspitzender Gefährdungslage.“

Kontakt für Rückfragen: phil.sieben@gj-sachsen.de

Außerdem ist Phil Sieben am 9. November bei der Kundgebung, an der Gedenkstelle für die zerstörte Synagoge zu Dresden, von 18:00 – 21:00 Uhr vor Ort und steht für Presseanfragen zur Verfügung.



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