19. November 2023

TVStud – GRÜNE JUGEND Sachsen wirft sächsischem Finanzminister Überheblichkeit vor



Sachsen. Studentische Beschäftigte werden vom Land bezahlt, dennoch haben sie in Sachsen keinen Tarifvertrag. Dies stellt die größte Tariflücke im öffentlichen Dienst dar. Damit einher gehen prekäre Arbeitsbedingungen, wie Vergütung nach Mindestlohn und auf wenige Monate befristete Arbeitsverträge.

Laut dem sächsischen Finanzminister Hartmut Vorjohann (CDU) fehle es an der Finanzierung. BAföG und Eltern sollten das Studium finanzieren, nicht die Arbeit an einer Hochschule. In seinen Augen sei es eine Ehre, an einer Hochschule arbeiten zu dürfen.

Die Landessprecherin der GRÜNEN JUGEND Sachsen, Paulina Großeibl, ordnet dies so ein:

„Die Meinung des sächsischen Finanzministers ist an Überheblichkeit kaum zu überbieten. Er verkennt damit die Lebensrealitäten vieler junger Menschen. Gerade einmal elf Prozent aller Studierenden bekommen Bafög. Vielen Eltern ist es finanziell nicht möglich, ihre Kinder ausreichend zu unterstützen. Die Arbeit an der Hochschule ist keine Ehre, sondern ein notwendiges Übel, um sich das Studium zu finanzieren. Die GRÜNE JUGEND Sachsen schließt sich den Forderungen der Initiative TVStud an und fordert für die studentischen Beschäftigten einen Tarifvertrag, sowie eine Mindestvertragslaufzeit von 24 Monaten und eigene Personalräte.“

Großeibl ergänzt:

„Die derzeitige Mindestvertragslaufzeit für studentische Hilfskräfte von sechs Monaten ist nicht ausreichend. Auch die GRÜNE Landtagsfraktion muss sich klar zu einer Erhöhung der Mindestvertragslaufzeit positionieren. Wer auf einen studentischen Hilfsjob angewiesen ist, wird sich bei einem Halbjahresvertrag kaum in Sicherheit wiegen. Außerdem erwarten wir von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, dass sie sich deutlich stärker für einen Tarifvertrag für studentische Hilfskräfte einsetzen und massiven Druck auf Herrn Vorjohann bezüglich der Tarifverhandlungen der Länder ausüben.“

Die GRÜNE JUGEND Sachsen solidarisiert sich mit den studentischen Beschäftigten, deren Gewerkschaften GEW und ver.di vom 20.11. bis zum 24.11. zum Warnstreik aufgerufen haben.

Außerdem wird es am kommenden Montag, dem 20.11., bundesweit einen Hochschulaktionstag geben. In Sachsen sind die Universitätsstädte Leipzig, Dresden und Chemnitz beteiligt. In Chemnitz findet um 12:30 Uhr eine Kundgebung am Campusplatz statt, in Dresden gibt es eine Demonstration um 11 Uhr am Fritz-Förster-Platz und in Leipzig startet eine Kundgebung ebenfalls um 11 Uhr im Innenhof der Universität.

Mehr Infos zu den Aktionen und Forderungen gibt es unter: https://www.verdi-studierende.de/tv-stud/



← zurück