GRÜNE JUGEND Sachsen fordert Schutz von queeren Demonstrationen und Solidarität mit Aktivist*innen
Dresden. Zum Start der Pride-Season sehen sich queere Menschen in Sachsen auch 2024 vermehrt verbaler und sogar physischer Gewalt ausgesetzt.
Miriam Schröter, queer- und frauenpolitische Sprecherin der GRÜNEN JUGEND Sachsen, dazu:
“Gegendemonstrationen und teilweise gewaltsame Störungen wie zuletzt in Dresden und 2023 in Bautzen dürfen nicht unkommentiert bleiben, denn sie zielen einzig und allein auf die Einschüchterung dieser, oftmals sehr jungen, Menschen ab. Einschüchterung, die zum Rückzug aus dem sozialen Leben und im schlimmsten Fall zu psychischen Problemen führen kann. Queere Menschen sind generell schon oft einer hohen Belastung durch Intoleranz und Anfeindungen im privaten Umfeld, in der Schule und am Arbeitsplatz ausgesetzt. Wenn dann auch noch die einzigen öffentlichen Räume attackiert werden, muss es einen breiten gesellschaftlichen Widerspruch geben.
Schröter erläutert:
Besonders wichtig sind Pride-Demonstrationen im ländlichen Raum. Denn dort, wo die Jugend schon grundsätzlich keine Aufenthaltsorte hat, gibt es erst recht keine sicheren Rückzugsräume für queere Menschen. Vernetzung ist hier faktisch nicht möglich und der CSD in der nächsten Großstadt oft zu weit weg. Aber auch die Organisation von Aktionen vor Ort ist schwieriger, da die lokalen Ordnungsämter wegen mangelnder Erfahrung mit Demonstrationen oft vollkommen überfordert sind und dadurch, meist ungewollt, die Arbeit der lokalen Aktivist*innen erschweren. Hier muss unbedingt nachgerüstet und Verwaltungskompetenzen nicht nur in den Großstädten gebündelt werden.
Außerdem sind die Anfeindungen und Gegendemos in kleineren Städten wie Döbeln, Riesa, Stollberg, Zittau und Pirna oft noch aggressiver als in den großen Städten. Lokale Akteur*innen werden dort jedes Mal aufs Neue mit Hetze, Anfeindungen und bedrohlicher Präsenz von rechts konfrontiert. Ist es denn zu viel verlangt, ohne Angst auf die Straße gehen zu können? Nein! Queere Menschen sind Teil unserer Gesellschaft und müssen ihre Grundrechte immer frei ausleben können. Die GRÜNE JUGEND Sachsen steht im Kampf für eine gerechte und diskriminierungsfreie Welt solidarisch an der Seite aller queeren Personen – beim CSD und an jedem anderen Tag im Jahr.”
Kontakt für Rückfragen:
Miriam Schröter
Mail: miri.schroeter[ät]gj-sachsen.de
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